Wohl jeder hat es schon erlebt: man fühlt sich tagsüber müde, schlapp, kann sich schlecht konzentrieren – und das trotz ausreichend Schlaf in der Nacht. Das kann mitunter vorkommen und ist ganz normal. Wenn sich das jedoch zu einem Dauerzustand entwickelt, man dazu noch unter Stimmungsschwankungen leidet und blass aussieht, sollte man die Sache etwas genauer unter die Lupe nehmen. Man könnte nämlich vielleicht unter einem Eisenmangel leiden. Vor allem Frauen können davon betroffen sein (statistisch gesehen etwa jede dritte Frau), aber auch Männer leiden gelegentlich darunter – wenn auch wesentlich seltener.
Eisen – ein wichtiges Spurenelement
Eisen hat in unserem Körper einige Schlüsselfunktionen. So ist es etwa für den Energiestoffwechsel und den Transport von Sauerstoff in unserem Blut wichtig und sorgt für eine normale Zell- und Organfunktion. Ist Eisen in unserem Organismus in ausreichender Menge vorrätig, fühlt man sich gesund und leistungsfähig. Schon kleinste Mengen davon genügen – Eisen gehört somit zu den sogenannten Spurenelementen. Es ist wichtig zu wissen, dass unser Körper Eisen nicht selbst herstellen kann. Wir müssen also dafür sorgen, dass wir es über die Nahrung in ausreichender Menge aufnehmen – was bei einer ausgewogenen Ernährung auch kein Problem darstellen sollte.
So kann es zu einem Eisenmangel kommen
In den allermeisten Fällen tritt ein Mangel an Eisen im Körper durch einen regelmäßigen Blutverlust auf. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Regelblutung (Menstruation), wodurch sich das deutlich häufigere Auftreten von Eisenmangel bei Frauen erklärt. Blutungen können aber auch andere Ursachen haben, wie etwa Hämorrhoiden, Krampfadern, Tumore oder Magengeschwüre.
Es kann aber auch noch andere Gründe für einen erhöhten Verbrauch von Eisen geben. (Leistungs-)SportlerInnen beispielsweise haben einen hohen Bedarf an dem wichtigen Spurenelement, ebenso Kinder und Jugendliche, wenn sie sich in einem Wachstumsschub befinden. Gewisse Krankheiten haben zur Folge, dass Eisen vom Körper schlechter aufgenommen werden können, wie etwa eine Glutenallergie, Morbus Crohn, Zöliakie oder Colitis Ulcerosa.
Ein Grund für einen Mangel an Eisen kann außerdem sein, dass über die Nahrung zu wenig davon aufgenommen wird. Dies tritt vorwiegend bei Vegetariern auf, da sich in manchen Fällen das Eisen, welches in pflanzlichen Produkten vorkommt, schlechter verwerten lässt als jenes tierischer Nahrungsmittel.
Anzeichen für einen Eisenmangel
Ist das vorrätige Eisen im Körper aufgebraucht oder einfach zu wenig davon vorhanden, können Beschwerden auftreten. In den meisten Fällen fühlt man sich müde, leidet unter verminderter Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit oder verspürt Kopfschmerzen. Auch das äußere Erscheinungsbild kann sich verändern: blasse Haut, brüchige Haare und Nägel (die sich auch nach oben wölben können) sowie eingerissene Mundwinkel sind weitere Indizien für einen möglichen Eisenmangel. Ebenso können Probleme beim Schlucken oder ein brennendes Gefühl auf der Zunge weitere Hinweise auf einen zu geringen Anteil an Eisen in unserem Körper sein.
Eisenmangel feststellen
Sollten Sie bei sich einige der oben genannten Symptome feststellen und über einen längeren Zeitraum darunter leiden, wäre es ratsam, der Sache auf den Grund zu gehen. Über einen einfachen Bluttest kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt den Eisengehalt und einen möglichen Eisenmangel feststellen. Bei Frauen sollte der Eisengehalt zwischen 33 und 145 und bei Männern zwischen 55 und 156 μg/dl (Mikrogramm pro Deziliter Blut) liegen.
Eisenmangel: Was tun?
Stellt Ihr behandelnder Arzt einen Eisengehalt fest, der deutlich unter den oben genannten Werten liegt, wird er höchstwahrscheinlich eine sogenannte Eisentherapie empfehlen. Dabei werden über einen längeren Zeitraum hinweg eisenhaltige Tabletten eingenommen. Im Auge behalten sollte man immer, dass eine gleichzeitige Einnahme von Vitamin C die Eisenaufnahme deutlich verbessern, Kaffee, Tee und Milch hingegen verschlechtern kann.
Vorbeugend hilft in jedem Fall eine ausgewogene, gesunde Ernährung. Gute Eisenlieferanten sind Hülsenfrüchte, Fleisch, Brot, Kartoffeln, Sauerkraut oder Karfiol.